Welche Besonderheiten machen die Hessische Verfassung aus?

Am 29. Oktober 1946 wird die Hessische Verfassung von der Verfassungberatenden Landesversammlung in Wiesbaden beschlossen und am 1. Dezember durch den Volksentscheid angenommen. Sie bildet den Grundstein für den demokratischen Wiederaufbau Deutschlands. In ihr sind wichtige demokratische Grundsätze festgelegt, die bis heute Bestand haben. In bestimmten Punkten hebt sich die Hessische Verfassung von anderen ihrer Zeit ab. Mit der Festsetzung „Hessen ist ein Glied der deutschen Republik“ betont sie die bundesstaatlich-föderative Ordnung. Besonders fallen die sozialstaatliche Ausrichtung und die gesellschaftspolitische Formulierung auf.

Eine Besonderheit der Hessischen Verfassung liegt auch in der Gleichstellung von Mann und Frau, die maßgeblich durch den Einsatz Elisabeth Selberts vorangetrieben wurde. In diesem Punkt spielt die Hessische Verfassung eine Vorreiterrolle gegenüber den anderen deutschen Verfassungen.

Bis heute ist die hessische Landesverfassung die älteste, sich noch in Kraft befindende Verfassung Deutschlands. Da sie nur durch eine Volksabstimmung geändert werden kann, unterscheidet sich die heutige Verfassung nur in wenigen Punkten von ihrer Ursprungsversion von 1946.